Confiteor zu Karfreitag

Karfreitag

Holz auf Jesu Schulter, von der Welt verflucht…

Wir haben Angst, Herr!
Herr, wir wollen dich nicht verlieren: wir wollen dich halten, festhalten; wir können nicht glauben, was dir bevorsteht – was uns mit dir bevorsteht.
In unserer ängstlichen Haltlosigkeit sind wir verführbar für falschen Halt; wollen besitzen, was sich nicht besitzen lässt.
Angespannt suchen wir nach Stabilität: über Status, Prestige, Einfluss, über Macht und Geld. Gedankenlos lassen wir uns von unseren Ängsten regieren, ohne es zu merken.
Oder wir flüchten in den Hohn; sich lustig machen über andere ist viel leichter, als selbst Verantwortung zu tragen. Und überhaupt: anstelle uns mit uns und unseren eigenen Schattenseiten zu beschäftigen zeigen wir mit dem Finger auf die Schwächen unserer Mitmenschen und  regen uns über sie auf. Selbst-Gerecht wähnen wir uns stets auf der richtigen Seite.

Und so stirbst du, stirbst in uns und für uns – einsam und verlassen. Der Rest ist Schweigen.
Schweigend besinnen wir uns.
Schweigend rufen wir: „Gott sei mir Sünder gnädig!“

Der allmächtige Gott erbarme sich unser, er vergebe uns unsere Sünde und führe uns zum ewigen Leben, AMEN.
Gottes Erbarmen verwandelt:
Der Fluch wird gekreuzigt,
totes Holz wird lebendig,
der Baum unserer wahrhaften Lebendigkeit gewinnt an Kraft.
Er zerbröselt den Beton unserer Ängste,
durchwurzelt die Betonplatten unseres Stolzes, sprengt die Zäune unserer Engstirnigkeit – durch Jesus Christus unseren Herrn und Bruder AMEN.

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