Confiteor

Confiteor: Ein Gebet meiner Seele (nach Psalm 103)

Ein Gebet meiner Seele (nach Psalm 103)

Mit allen Fasern meines Lebens will ich dich loben, lieber Gott, denn alles was mein Leben reich macht, trägt deinen Namen.

Mit allem, was in mir ist, will ich dich loben:

meine alten Knochen, meine schwächer werdenden Muskeln, mein verspanntes Bindegewebe –

sie alle wollen dich loben und danken dafür, dass sie das Leben, dass sie mein Leben getragen haben und tragen.

Es tut mir leid, lieber Gott, dass ich so oft dein Lob vergesse.

Die dadurch entstehende Lücke füllt mein Jammern und Hadern aus,

über mich, über meine Mitmenschen über das Leben.

Dann wird es dumpf und dunkel in mir, ich fühle mich als Versager oder halte meine Mitmenschen für Versager.

Du aber – lieber Gott – du rechnest nicht auf, was ich alles falsch gemacht habe. Du bestrafst mich auch nicht für meine Verfehlungen.

Im Gegenteil: Du freust dich, wenn ich zu dir zurück finde.

Du bist der große Brückenbauer meines Lebens.

Wie eine Brücke über aufgewühltem Wasser bist du …

Du stehst einfach da.

Jederzeit kann ich sie benutzen.

Meine Angst rät mir davon ab, hält mich davon ab.

Meine Angst sagt: Wer weiß, ob die Brücke hält.

Ich will mich aber nicht länger von meiner Angst leiten lassen, lieber Gott.

Ich will zu dir kommen …

Ich will deine Lieder singen, die von der Verantwortung für das Leben handeln und von der Freiheit und von der Gleichberechtigung aller Lebewesen.

Mit allen Fasern meines Lebens will ich dich loben, AMEN.

Confiteor: Ein Gebet meiner Seele (nach Psalm 103) Read More »

Confiteor zu Karfreitag

Karfreitag

Holz auf Jesu Schulter, von der Welt verflucht…

Wir haben Angst, Herr!
Herr, wir wollen dich nicht verlieren: wir wollen dich halten, festhalten; wir können nicht glauben, was dir bevorsteht – was uns mit dir bevorsteht.
In unserer ängstlichen Haltlosigkeit sind wir verführbar für falschen Halt; wollen besitzen, was sich nicht besitzen lässt.
Angespannt suchen wir nach Stabilität: über Status, Prestige, Einfluss, über Macht und Geld. Gedankenlos lassen wir uns von unseren Ängsten regieren, ohne es zu merken.
Oder wir flüchten in den Hohn; sich lustig machen über andere ist viel leichter, als selbst Verantwortung zu tragen. Und überhaupt: anstelle uns mit uns und unseren eigenen Schattenseiten zu beschäftigen zeigen wir mit dem Finger auf die Schwächen unserer Mitmenschen und  regen uns über sie auf. Selbst-Gerecht wähnen wir uns stets auf der richtigen Seite.

Und so stirbst du, stirbst in uns und für uns – einsam und verlassen. Der Rest ist Schweigen.
Schweigend besinnen wir uns.
Schweigend rufen wir: „Gott sei mir Sünder gnädig!“

Der allmächtige Gott erbarme sich unser, er vergebe uns unsere Sünde und führe uns zum ewigen Leben, AMEN.
Gottes Erbarmen verwandelt:
Der Fluch wird gekreuzigt,
totes Holz wird lebendig,
der Baum unserer wahrhaften Lebendigkeit gewinnt an Kraft.
Er zerbröselt den Beton unserer Ängste,
durchwurzelt die Betonplatten unseres Stolzes, sprengt die Zäune unserer Engstirnigkeit – durch Jesus Christus unseren Herrn und Bruder AMEN.

Confiteor zu Karfreitag Read More »

Allgemeines Confiteor

Wieder ist eine Woche vergangen – eine Woche unseres Lebens.
Wir halten inne und blicken zurück:
Vielleicht tauchen Bilder auf, die sich in dieser Woche einprägten, vielleicht klingen noch Gesprächsfetzen nach, vielleicht bin ich unzufrieden mit manchem, was gesagt oder getan wurde, hätte lieber anders gehandelt oder geredet.
Hier und jetzt ist der Raum, freundlich von dem Gewesenen Abschied zu nehmen, sich vom Staub der Woche zu reinigen und aufrichtigen Herzens zu sprechen:
„Gott sei mir Sünder gnädig!“

Eine neue Woche liegt vor uns,
mit ihren Aufgaben, Erwartungen, Hoffnungen und Sehnsüchten,
mit ihrer Freude und ihrer Trauer, mit ihrer Schönheit und ihrer Hässlichkeit.
Noch ist uns unbekannt, wie es genau sein wird;
Sicher ist nur: auch diese Woche wird vergehen, verwehen wie ein Staubkorn im Wind.
Und nicht nur die Woche verklingt, auch unsere Zeit, unsere Jahre, unser Leben – egal, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht.
Was uns bleibt, ist die alles verwandelnde Barmherzigkeit Gottes,
die unser Herz erwärmt und uns Vertrauen schenkt,
wie Jesus vertraute trotz allem Spott und Hohn.
Gott hat sich unser erbarmt!
Darein wollen wir vertrauen, durch Christus, dem Verwandler,
Gottes Sohn, unseren Herrn AMEN.

Allgemeines Confiteor Read More »

Confiteor Gründonnerstag 2009

Gründonnerstag 2009

Korn das in die Erde fällt, in den Tod versinkt
Wir haben Angst, Herr!
Herr, wir wollen dich nicht verlieren: wir wollen dich halten, festhalten; wir können nicht glauben, was dir bevorsteht – was uns mit dir bevorsteht.
Wir tun uns schwer Herr, mit dem Gedächtnis an dich; es ist so wenig konkret, so wenig geeignet, sich daran festzuhalten.
In unserer ängstlichen Haltlosigkeit sind wir verführbar für falschen Halt, suchen Halt über Status, Prestige, Einfluss, Macht und Geld. Und vergessen, wie sehr es unsere Ängste sind, die uns regieren.
Gott sei Dank können wir jederzeit umkehren, uns zu dir wenden und ehrlichen Herzens sprechen: Gott sei mir Sünder gnädig!
Der allmächtige Gott erbarme sich unser, er vergebe uns unsere Sünde und führe uns zum ewigen Leben, AMEN.

Gottes Erbarmen will alltäglich in unserem Leben grünen; es will sprießen und gedeihen und viel Frucht in uns tragen. Es will die Betondecken unserer Ängste überwuchern und die grauen Mauern unseres Stolzes begrünen.
Dass Gottes Samenkörner der Liebe in uns wachsen mögen und im Erleben seiner Passion die Kraft eines neuen Lebens uns schenken möge – dazu verhelfe uns Gott, der allmächtige und gütige durch Jesus Christus, unseren Herrn und Bruder, AMEN.

Confiteor Gründonnerstag 2009 Read More »

Nach oben scrollen