Confiteor: Ein Gebet meiner Seele (nach Psalm 103)
Ein Gebet meiner Seele (nach Psalm 103)
Mit allen Fasern meines Lebens will ich dich loben, lieber Gott, denn alles was mein Leben reich macht, trägt deinen Namen.
Mit allem, was in mir ist, will ich dich loben:
meine alten Knochen, meine schwächer werdenden Muskeln, mein verspanntes Bindegewebe –
sie alle wollen dich loben und danken dafür, dass sie das Leben, dass sie mein Leben getragen haben und tragen.
Es tut mir leid, lieber Gott, dass ich so oft dein Lob vergesse.
Die dadurch entstehende Lücke füllt mein Jammern und Hadern aus,
über mich, über meine Mitmenschen über das Leben.
Dann wird es dumpf und dunkel in mir, ich fühle mich als Versager oder halte meine Mitmenschen für Versager.
Du aber – lieber Gott – du rechnest nicht auf, was ich alles falsch gemacht habe. Du bestrafst mich auch nicht für meine Verfehlungen.
Im Gegenteil: Du freust dich, wenn ich zu dir zurück finde.
Du bist der große Brückenbauer meines Lebens.
Wie eine Brücke über aufgewühltem Wasser bist du …
Du stehst einfach da.
Jederzeit kann ich sie benutzen.
Meine Angst rät mir davon ab, hält mich davon ab.
Meine Angst sagt: Wer weiß, ob die Brücke hält.
Ich will mich aber nicht länger von meiner Angst leiten lassen, lieber Gott.
Ich will zu dir kommen …
Ich will deine Lieder singen, die von der Verantwortung für das Leben handeln und von der Freiheit und von der Gleichberechtigung aller Lebewesen.
Mit allen Fasern meines Lebens will ich dich loben, AMEN.
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