Fürbitten 3. Sonntag nach Epiphanias
Gerechter, barmherziger Gott!
Ich bin alt geworden. Vieles ist mühsamer geworden!
Die Leichtigkeit und Sorglosigkeit der Jugend ist verschwunden.
Hinzu kommt das alltäglich wachsende Gefühl: Die Welt ist aus den Fugen geraten.
Und doch oder gerade deshalb bitte ich dich:
Hilf mir, die noch verbleibenden Lebenstage heiter und gelassen zu erleben.
Du kennst meine Sehnsüchte viel besser als ich.
Hilf mir, meine Enttäuschung darüber, dass so Vieles in meinem Leben anders kam, als ich es mir wünschte, gelassen zu ertragen.
Und schenke mir die Kraft, wo es nötig ist, mich zu engagieren – für das Leben in Freiheit und Gerechtigkeit.
Und wenn ich aufbegehre und protestiere gegen die versuchte Machtergreifung totalitären Denkens, so lass mich doch freundlich und meinen Mitmenschen zugewandt bleiben.
Auch jenen, die sich von antidemokratischem Denken verführen lassen.
Bei alledem: bewahre mich vor der Einbildung, ich wüsste es besser als die Anderen.
Verleihe mir die wunderbare Gabe aufgeschlossenen und offenen Zuhörens – ohne gleich Ratschläge erteilen zu müssen.
Lieber Gott,
ich bin kein Heiliger – und möchte es auch nicht sein – aber ein alter Griesgram ist das Krönungswerk des Teufels.
Stehe mir bei, dass der Teufel sich nicht mit mir und meinem Leben krönen kann, AMEN.