Fürbittengebet (Estomihi: 2017)

Großer, geheimnisvoller Gott,

manchmal frage ich mich, warum es so schwierig ist, in der Liebe zu bleibe.

Es ist um so viel leichter, die Bösen zu bekämpfen und die Guten zu lieben.

Es ist um so viel leichter, einen alten Baum zu fällen als einen jungen Baum zu pflegen, zu schützen, ihn wachsen zu lassen.

Es ist um so viel leichter, sich zu täuschen, sich Illusionen aufzubauen, sich selbst und andere zu betrügen, als sich der Realität zu überlassen und sich auf den Boden der Wahrheit zu stellen.

Warum hast du uns nicht so geschaffen, dass wir leichten Herzens deine Gebote befolgen?

Offenbar ist es dein unerklärlicher Wille, dass wir selbst uns auf den Weg zu dir machen. Dass es für deine Gnade kein Sonderangebot gibt.

Offenbar willst du gesucht werden. Und du willst dich schenken.

Und eines steht fest – wie ein starker Fels:

ich spüre dich immer dann, wenn ich aufhöre dich zu suchen.

Wenn ich mich ergebe, überlasse – dem, was gerade ist.

Und dann merke ich: du bist immer schon da gewesen, ich konnte dich nur nicht sehen, in meiner Blindheit, in meinem Kreisen um mich selbst.

Und dann spüre ich: du wirst immer da sein, so wie du immer da gewesen bist, denn deine Kraft, das ist die unzerstörbare Kraft des Lebens selbst und der Liebe zu jedem Augen-Blick, den das Leben für jeden von uns bereit hat.

In dieser Freude sind wir befreit für dich.

In dieser Freude beten wir voller Vertrauen:

Vater unser im Himmel …

 

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