Ich glaube. Und ich zweifle.
Im Dunkel glaube ich.
Glaube ich der Unerkennbarkeit Gottes.
Glaube ich den unendlich vielen Verbindungen zwischen allem, was da ist und geschieht.
Und wovon ich keine Ahnung habe.
In meiner Ahnungslosigkeit
nenne ich es Mutter und Vater aller Dinge.
Ich glaube. Und ich zweifle.
Dem dunklen Strahl aus der Dunkelheit des Vaters stammend glaube ich.
Von mir Sohn genannt.
In und durch ihn lerne ich in der Dunkelheit zu sehen. Erahne Wege, die weiter führen könnten.
Glaube ich dem Weg des Sohnes selbst.
Die Suchscheinwerfer meines Verstandes haben ihn ausgelöscht.
Sie versuchen die Finsternis abzuschaffen.
Sein dunkles Licht ist untergegangen.
Verschwunden.
Es hatte keine Chance.
Mein Verstand ist mächtiger.
Er bemächtigt sich der lebendigen Beziehung zwischen Vater und Sohn.
Er zerreißt das Lebendige in falsch und richtig.
Und doch hat das Leben gesiegt.
Am dritten Tage verströmte die Liebe ihr wärmendes Licht.
Sie umhüllt den Vater wie den Sohn: in ihr bleiben sie für immer verbunden.
Ich glaube. Und ich zweifle.
Der Kraft, die mir hilft, die mir Trost spendet, glaube ich.
Der Kraft, die der Liebe zwischen Vater und Sohn in mir zu alltäglichem Leben verhilft.
Die mir beisteht, die Freundlichkeit und Güte Gottes in die Welt hinaus zu strahlen.
In der ich selbst zum Licht werde.
Der Kraft der liebenden Gemeinschaft aller Menschen, gleich welchen Geschlechtes, welcher Rasse, welcher Nation, welchen sozialen Status – glaube ich.
Und dass die Würde der Menschen und der Tiere und der Pflanzen und der Berge und der Seen und der Wälder und der Wüsten … dass die Würde dessen, was da ist, unantastbar ist, das glaube ich.
Diese Kraft nenne ich Heiliger Geist.
Ich glaube. Und ich zweifle.
Mein Zweifel quält mich. Ihm versuche ich nicht zu glauben.
Mein Glaube befreit mich. Ihm versuche ich zu vertrauen.
Ich glaube. AMEN.